Zwinger


1709 wurde der Zwingerhof in der Nordwestecke der damaligen Festungswerke angelegt. Als Zwinger bezeichnete man den Raum zwischen äußeren und inneren Befestigungsanlagen, in denen Raubtiere für die damals beliebten Tierhatzen gehalten wurden.
Zunächst bestand eine hölzerne Arena für die Feste des Kurfürsten. Ähnliche Anlagen fanden sich damals in Florenz, Paris oder Wien. August der Starke beauftragte jedoch seinen Hofbaumeister Pöppelmann, hier einen steinernen Festbau zu errichten. Die Orangerien und Salons gruppieren sich um einen weitläufigen Innenhof. 1719 war der Bau bis auf die Nordseite in dem Zustand, den wir noch heute bewundern können.
Die einzigartige Verbindung von Architektur und Plastik macht den Zwinger zu einem der Hauptwerke des europäischen Barocks. Die Werkstatt des Bildhauers Permoser schuf geniale Darstellungen von Gestalten der griechischen Mythologie. Der Saal des Wallpavillon wird von Satyren gestützt und auf dem Dach des Wallpavillon trägt Hercules Saxonicus die Weltkugel, den König unter seiner Bürde symbolisierend. Gegenüber liegt der Glockenspielpavillon mit seinem Glockenspiel aus wertvollen Meißner Porzellan.
Das Kronentor als stadtseitiger Zugang wird von der polnischen Königskrone geziert, die August der Starke seit 1697 trug. Die in der Barockzeit unvollendete Nordseite des Zwingerhofes wird seit 1855 von der Gemäldegalerie Sempers abgeschlossen. Fast versteckt liegt in der Nordecke des Zwingers das romantische Nymphenbad, ein intimer Hof mit Wasserspielen und reichem plastischem Schmuck, welches kein Besucher auslassen sollte.
Im Zwinger befinden sich heute neben der Gemäldegalerie Alte Meister: die Rüstkammer, die Porzellansammlung und der Mathematisch-Physikalische Salon mit einer interessanten Sammlung alter wissenschaftlicher Instrumente. Besonderen Reiz haben Open-Air-Musikveranstaltungen im Hof des Zwingers, die z.B. während der alljährlichen Dresdner Musikfestspiele um Pfingsten stattfinden.



Zurück